Basisdaten Finkenwerder und Waltershof | |
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Bundesland: | Hamburg |
Bezirk: | Hamburg-Mitte |
Fläche: | 28,6 km² |
Einwohner: | 11689 (2002) |
Bevölkerungsdichte: | 409 Einwohner je km² |
Vorwahl: | 040 |
Kfz-Kennzeichen: | HH |
Die ehemalige Elbinsel Finkenwerder (plattdeutsch: Finkwarder oder Finkenwarder - wörtlich "Finkeninsel") ist ein Stadtteil der Freien und Hansestadt Hamburg im Bezirk Hamburg-Mitte.
Inhaltsverzeichnis |
Finkenwerder liegt am Südufer der Unterelbe. Südwestlich davon liegt das Alte Land, das größte geschlossene Obstanbaugebiet Europas.
Finkenwerder war bis 1962 eine Elbinsel, die bereits im 13./14.Jahrhundert eingedeicht wurde, die im Norden von der Norderelbe, im Westen und Süden von der Süderelbe und im Osten vom Köhlfleet und der Aue umflossen wurde. Nach der großen Sturmflut von 1962 wurde der Durchfluss der Süderelbe gesperrt, indem dieser Elbarm dort mit Baggergut zugeschüttet wurde, wo heute die Start- und Landebahn der Airbus-Flugzeugwerft liegt. Das Baggergut fiel bei Vertiefung der Elbe an.
An Finkenwerder grenzt im Osten der ebenfalls zum Bezirk Hamburg-Mitte gehörende Stadtteil Waltershof, der von Finkenwerder geographisch durch den Köhlfleet und die Aue getrennt ist. Südlich an Finkenwerder grenzen drei Stadtteile im Bezirk Harburg: Altenwerder hinter der Aue, Francop jenseits der Alten Süderelbe und Cranz am westlichen Ende des Mühlenberger Lochs. Dort hat Finkenwerder eine westliche Grenze mit der niedersächsischen Gemeinde Jork im Landkreis Stade. Nördlich an Finkenwerder grenzen die jenseits der Elbe im Bezirk Altona liegenden Stadtteile Blankenese, Nienstedten und Othmarschen.
Da Waltershof keine Einwohner hat, erhebt die Stadt Hamburg ihre statistischen Daten für Finkenwerder und Waltershof gemeinsam.
Finkenwerder war bis 1937 entlang des Finkenwerder Landscheideweg in zwei Teile geteilt. Der nördliche Teil war seit 1445 hamburgisch und hatte seit 1919 den Status eines Vorortes. Der südliche Teil gehörte zunächst zu Braunschweig-Lüneburg, später zum Königreich Hannover und danach zu Preußen.
Die beiden Teile unterschieden sich in der Schreibweise: Der auf hamburgischem Staatsgebiet liegende Teil wurde mit a-Umlaut geschrieben - also Finkenwärder, in Preußen dagegen mit "e" - also Finkenwerder. Im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes wurde ganz Finkenwerder Hamburg zugeschlagen und die Schreibweise vereinheitlicht.
Der Versuch des Senates, Finkenwerder verwaltungsrechtlich dem Bezirk Harburg zuzuschlagen, scheiterte 2005 an einer Bürgeriniative, da die Mehrheit der Einwohner beim Bezirk Hamburg-Mitte verbleiben wollte.
Früher war in Finkenwerder die Deutsche Werft ansässig.
Der Bebauungsplan für den höhergelegenen Ostteil der Insel wurde von Fritz Schumacher entworfen, der 1929/1930 ein Volkshaus mit Versammlungssaal und Turnhalle sowie eine Außenstelle der Hamburger Öffentliche Bücherhallen vorsah.
Die ehemalige Fischerinsel war noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts für seine große Fischereiflotte bekannt, die aber heute bis auf wenige Einheiten zusammengeschmolzen ist. Die Fischkutter und Fischdampfer mit dem Erkennungszeichen HF waren in allen Häfen der Nordsee und des Europäischen Nordmeeres häufige Gäste. Die Finkenwerder Scholle (auch "Finkenwerder Speckscholle" oder "Finkenwerder Kutterscholle") ist ein weit über Norddeutschland hinaus bekanntes Fischgericht. Die männlichen Mitglieder der weltbekannten Folkloregruppe Finkwarder Speeldeel, lange Jahre geleitet von "Inselkönig" Adolf "Adi" Albershardt, tragen zu ihrer Tracht das Finkenwerder Fischerhemd, ähnlich dem Buscherum, einem Arbeitshemd der Fischer.
Der Turn- und Sportverein Finkenwerder von 1893 e.V. bietet vielen Sportbegeisterten eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Neben den üblichen populären Einzel- und Mannschaftssportarten bietet der Verein auch eine Segel-, eine Ju-Jutsu-, und eine Boxsparte sowie einen Spielmannszug an.
Der Stadtteil besteht zu einem großen Teil aus Hafengelände und Obstanbaugebiet. Daneben gibt es eine Flugzeugwerft von EADS (Airbus Deutschland), dem größten ortsansässigen Arbeitgeber, die zur Zeit erweitert wird (Karte, Satellitenbild). Hierzu wurde das Mühlenberger Loch, ein als Naturschutzgebiet erfasstes Süßwasserwatt, zum Teil zugeschüttet. Die Erweiterungsmaßnahmen sind wegen der Naturbeeinträchtigung, des Fluglärms und der Auswirkungen auf das Dorf Neuenfelde politisch und rechtlich hoch umstritten. Gerichtsverfahren, angestrengt von Naturschutzverbänden und Nachbarn, sind vor den Verwaltungsgerichten anhängig.
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