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Dieser Artikel befasst sich mit dem Stadtteil Hamburg-Barmbek-Süd (südlich des Osterbekkanals). Für weitere Bedeutungen und Zusammenhänge, siehe Barmbek. |
Basisdaten | |
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Bundesland: | Hamburg |
Bezirk: | Hamburg-Nord |
Vorwahl: | 040 |
Kfz-Kennzeichen: | HH |
Basisdaten (Barmbek-Süd) | |
Fläche: | 3,1 km² |
Einwohner: | 30.615 (2002) |
Bevölkerungsdichte: | 10.005 Einwohner je km² |
Barmbek-Nord und -Süd sind zwei Hamburger Stadtteile im Bezirk Hamburg-Nord nordöstlich von der Stadtmitte. Barmbek wurde 1271 als Dorf erstmals urkundlich erwähnt. Die Ländereien gehörten seit 1335 dem Hospital zum Heiligen Geist. Das Dorf wurde 1874 Vorort. Der Vorort wurde 1894 Stadtteil.
Inhaltsverzeichnis |
Nördlich des Osterbekkanals: Barmbek-Nord
Östlich des S-Bahndamms: Dulsberg
Südlich der Eilbek: Eilbek
Westlich des Winterhuder Weges Uhlenhorst
Nördlich des Osterbekkanals,westlich der Saarlandstrasse: Winterhude
Das Zentrum des ursprünglichen Dorfes lag an der Hufnerstraße rund um die ehemalige Heiligengeistkirche.
Im Jahre 1867 wurde eine Pferdebahn entlang der Hamburger Strasse angelegt. 1890 entstand das Depot am Mesterkamp (Heute Busbetriebshof).
1895 nahm die S.E.G.H. (Strassen-Eisenbahn Gesellschaft Hamburg) den elektrischen Betrieb auf.
Als im Jahre 1883 der Bau der Hamburger Speicherstadt den Abriss eines großen Arbeiterviertels verlangte, wurde die nordöstlich gelegene Feldmark erschlossen und besiedelt, um neuen Wohnraum zu schaffen.
Im Jahre 1907 nahm die Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn den Betrieb auf, mit dem Bahnhof "Barmbeck". Gleichzeitig begann der Bau der Hamburger U-Bahn , die im Jahre 1912 ihren Betrieb aufnahm. Barmbek (Süd) war eine Arbeitervorstadt mit dem Zentrum nördlich der von Raabe & Wöhlecke entworfene Hochbahn-Haltestelle Mundsburg, die heute in den Originalzustand zurückgebaut wurde. 1923 kam es zum Hamburger Aufstand, der von der KPD initiiert wurde und einen seiner Schwerpunkte in Barmbek-Süd hatte.
In den Bombenangriffen im Juli 1943 während der Operation Gomorrha wurde dieses Zentrum weitgehend zerstört, allein in den Schutzräumen des Kaufhauses Karstadt starben über 300 Menschen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet zwischen Bachstraße und Winterhuder Weg, das zuvor zur Uhlenhorst gehörte, Barmbek-Süd zugeschlagen. Der Name mehrerer Sportvereine in diesem Quartier weist noch heute auf die frühere Zugehörigkeit zur Uhlenhorst hin.
In den 1990er Jahren wurde auf dem Gelände der ehemaligen Gasanstalt mit der Alster-City ein modernes Büroareal gebaut. Zunächst plante die Volksfürsorge Versicherungs AG den Bau ihrer Hauptverwaltung auf diesem Areal. Dagegen gab es heftige Proteste von Anwohnern, die eine Zunahme des Verkehrs insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten befürchteten und stattdessen den Bau günstigen Wohnraums dort forderten. Wegen der Altlasten der Gasanstalt zog sich die Volksfürsorge schließlich aus dem Projekt zurück. Der Hamburger Großinvestor Helmut Greve realisierte stattdessen die heutige Bebauung, mußte aber als Zugeständnis an die Anwohner den Bau einer lange geforderten Fußgängerbrücke über den Osterbekkanal und eine Grünanlage auf dem gegenüberliegenden Osterbekufer in Hamburg-Winterhude finanzieren.
Wie wohl Barmbek seit der Reformation evangelisch-lutherisch gepträgt ist, gibt es mit den Pfarremeinden St. Sophien und St. Franziskus sowie dem 1962 gegründeten Dominikaner-Kloster auch ein reges römisch-katholisches Gemeindeleben.
Die Synagoge in Barmbek-Süd wurde während der Reichspogromnacht 1938 zerstört.
Neben dem Einkaufzentrum Hamburger Straße mit seinen drei weithin sichtbaren Hochhäusern sind die Backstein-Wohnhäuser an der Flotowstraße aus den 1920er Jahren bemerkenswert. Am Biedermannplatz steht die mächtige Bugenhagenkirche aus dunklem Klinker, die 1927 von Emil Heynen errichtet und 1929 geweiht wurde. Sie zeigt sehr schöne Klinkerplastiken unter anderem von Richard Kuöhl. Sie entstand als protestantische Antwort auf die gegenüber liegende katholische Sophienkirche, deren Größe im damals streng lutherischen Hamburg als Provokation empfunden wurde.
Als Weihnachten 1813 alle Hamburger, die für eine Belagerung kein ausreichenden Proviant vorweisen konnten, aus der Stadt getrieben wurden, versuchte ein Teil von ihnen in Barmbek Unterkunft zu finden. Nachdem sie den Strapazen von Hunger und Kälte erlegen waren wurden sie in einem Massengrab beigesetzt. Ein Gedenkstein erinnert heute daran.
Einen kleinen Park gibt es am Schleidenplatz (heute: Biedermannplatz).
Der im benachbarten Winterhude liegende Hamburger Stadtpark ist jedoch gut zu erreichen.
Bekanntester Sportverein in Barmbek-Süd ist der USC Paloma, der 2002 die erste Hauptrunde des DFB-Pokals erreichte. Weitere bekannte Sportvereine sind die Hamburger Turngesellschaft Barmbek Uhlenhorst und der SV Uhlenhorst-Adler.
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